Apples Quartalszahlen: Höchster Umsatz seit vier Jahren, keine weiteren iApps für Windows (Update)

Nicht umsonst war Fred Anderson 'very pleased', die verkündeten Quartalszahlen gaben allen Grund dazu.

Der weltweite Umsatz lag bei knapp über 2 Milliarden US-Dollar (höchster seit vier Jahren), davon blieben letztendlich 63 Millionen $ Gewinn (immerhin höchster seit zwei Jahren) übrig.

Ein Viertel des Umsatzes wurde in Europa getätigt (nicht zu vergessen: für Apple zählt sowohl Afrika wie der Mittlere Osten zu Europa), fast 50% Zuwachs zum entsprechenden Vorjahresquartal. Bei den Hardware Stückzahlen konnte Europa eine beinahe 20%ige Steigerung für sich verbuchen (ebenso zum Vorjahresquartal).

Insgesamt wurden 829.000 Macs verkauft, eine Steigerung um 12% im Vergleich zum Vorjahresquartal und immerhin 5% zum vorangegangenen Quartal. Anscheinend erstmalig wurde mit den PowerBooks ein höherer Umsatz erwirtschaftet als mit den PowerMacs. 48% der verkauften Geräte waren übrigens Notebooks.
Leicht enttäuschend die Verkaufszahlen des PowerMac G5, die sich im Vergleich zum vorhergehenden Quartal um 7% auf 206.000 verkaufte Geräte verringerten. Apple setzt als Ziel für die kommenden Quartale jeweils 200.000 verkaufte PowerMacs, angeblich besteht der größte Teil der Käufer aus bereits vorhandenen Apple Kunden.
Der PowerMac G5 soll auf Kosten der Marge weiterhin 'aggressiv' gepreist werden, um für anhaltend hohe Stückzahlen zu sorgen.

Die Verkaufszahlen des iPod waren prinzipiell seit der MWSF Keynote bekannt. 733.000 Stück verkaufte Apple bis zum 27. Dezember 2003, 118% mehr als im davorliegenden Quartal, was einen Umsatz von 256 Millionen $ mit sich brachte. Angeblich gingen 2/3 der verkauften iPods in den Staaten über die Ladentheke, was ungefähr 550.000 Stück entspräche. Wenn man dann bedenkt, dass alleine 125.000 iPods in England einen neuen Besitzer gefunden haben (laut Macworld UK), bleibt keine allzu beeindruckende Stückzahl für den Rest der Welt. Zahlen die verwundern...

Die Marge musste aufgrund der höheren Ausgaben für Garantiefälle (in erster Linie die 'white-spot' geplagten PowerBooks) sowie die Kosten des Übergangs zum Dual 1,8 G5 etwas leiden und lag letztendlich bei immer noch sehr brauchbaren 26,7% .

Auch die Retail Stores (Apple Stores) legten kräftig im Umsatz zu und warfen einen kleinen aber feinen Gewinn in Höhe von 9 Millionen Dollar ab. Der Umsatz pro Store konnte auf 4 Millionen Dollar gesteigert werden, Gesamtumsatz waren 273 Millionen $.

Der Bildungsmarkt konnte um wenigstens 8% zulegen, keine weiteren Details leider dazu.

Die Barreserven liegen inzwischen bei beachtlichen 4,8 Milliarden $.

Keine weiteren iApps für Windows.

Keine Aussagen zu finanziellen Details der Pepsi-Promotion, zum Video iPod und zu weiteren möglichen Partnern im Stil der HP-Apple Zusammenarbeit.

Insgesamt zeigte man sich besonders zufrieden über die enormen iPod Verkaufszahlen (die Nachfrage übertraf offensichtlich Apples Kapazitäten), den PowerBook Verkaufsrekord, sowie kräftige Softwareverkäufe (insbesondere durch 10.3 Panther).
Apple geht somit sehr positiv ins nächste Quartal, will dort noch ausstehende Schulden in Höhe von 300 Millionen Dollar tilgen und somit vollständig 'schuldenfrei' werden, große Freude herrscht natürlich über die Zusammenarbeit mit HP und Apple hofft damit eine erheblich größere Zahl an Windows-Anwendern stückchenweise für den Mac begeistern zu können, was durchaus gelingen sollte...

Update:
Auch Apple Deutschland ist zufrieden:
"Im letzten Quartal 2003 sei das Geschäft hierzulande sogar noch besser gelaufen als im Rest Europas.[...]
Die klassischen Kunden von Apple in Verlagen und Agenturen seien in Deutschland noch immer zurückhaltend, sagte Steinhoff. Zwar spürten die Unternehmen mittlerweile einen leichten Rückenwind. "Die Budgets sind aber nach wie vor sehr eng." In Bereichen wie Architektur und der Medizin ziehe die Nachfrage spürbarer an. Insgesamt laufe besonders das Geschäft mit den tragbaren Geräten gut.[...]
"Der iPod ist aber das große Zugpferd", sagte Steinhoff."